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Bin ich tolerant?

In den Tiefen des Alltags als Künstler stehe ich vor einem Spiegel der Realität, umgeben von einer Gesellschaft, deren Worte und Taten mich täglich durchdringen wie unsichtbare Pfeile. Verletzungen und Angriffe, nicht direkt ausgesprochen, sondern indirekt durch eine Mauer der Unempfindlichkeit, der mangelnden Empathie und der verlorenen sozialen Kompetenz. Eine Welt, die durch ihre Berufe und der Position definiert ist, in der sie leben und sich in einem Kokon aus Selbstgefälligkeit und Ignoranz abschotten, während sie das Weltgeschehen nach ihrem Gutdünken konsumieren.


Ich kann nicht umhin, festzustellen, dass viele Menschen verschlossen sind für neue / andere Sichtweisen. Man urteilt, ohne sich die Mühe zu machen, die Beweggründe anders Denkender zu verstehen oder die Geschichte die davor geschehen ist zu verstehen, und man verharrt in einer festgefahrenen Meinung, geprägt von oberflächlichem Wissen, kindlichen Ängsten und Erfahrungen und unkritischer Übernahme von Obrigkeitsmeinungen. Die Vergangenheit wird hart beurteilt, doch ein tieferes Verständnis für das "Wieso, Weshalb, Warum" bleibt aus, während man sich fest in der Gewissheit der vermeintlichen Richtigkeit suhlt, da das Umfeld oder den Menschen, denen man gefallen möchte das selbe denken oder man Strategisch selbst in eine bessere Position rücken möchte.


Nehmen wir das Beispiel westliche Lebensweise: Die Suche nach Informationen gestaltet sich schwierig in einer Welt, in der westlich geprägte Suchmaschinen den Zugang zu vielfältigen Perspektiven erschweren und teils nicht gewünscht sind. Doch wer sich bemüht, findet Stimmen aus den entlegensten Winkeln dieser Erde – die keine Propaganda sind, sondern andere Realitäten und Sichtweisen für Situationen. Hier wird die Welt in einem anderen Licht betrachtet, fernab von der engen Perspektive, die in der eigenen Glaskuppel vorherrscht oder auch vorherschen soll! Der Eine oder die Andere kennen das, bereits im kleinen man steigt nicht mehr auf die Waage weil man der Realität nicht in die Augen schauen möchte, man müsste ja etwas dafür tun, eine Veränderung und die meisten Menschen sind bequem und gehen den Weg des niedrigsten Wiederstands und viele wollen Wahrheiten oder Fehlern die sie begangen haben nicht ins Gesicht schauen, man könnte ja das Gesicht verlieren oder müsste eingestehen eine Fehlentscheidung getroffen zu haben. Wie heisst es immer so schön: "Altkanzler Helmut Schmidt hat geraucht wie ein Schornstein und wurde trotzdem 96 Jahre alt!"



In der Zukunft wird der Mensch nicht mehr er selbst sein?


Der Blick in die Zukunft wirft beunruhigende Fragen auf. Was passiert, wenn wir immer weniger fähig sind, einander zuzuhören? Wenn wir unsere eigene Wahrheit als die einzig richtige anerkennen und uns gegenüber anderen Meinungen verschließen? In einer Welt, die von Einsamkeit durchdrungen ist, die sozialen Medien zum echten Leben werden, bevölkert von Egoisten, Menschen mit Doppelmoral und einer Gleichgültigkeit, die sich wie eine Kälte ausbreitet.


Wir sprechen anderen Dinge ab, die wir uns auf Grund unserer Überlegenheit zusprechen.


Der Begriff der Gerechtigkeit verliert seine feste Form und wird zu einem elastischen Konstrukt, geprägt von individuellen Kindheitserfahrungen und erweitert durch den Einfluss von Geld und Macht. Wohin führt uns dieser dehnbare Begriff, wenn wir nicht länger bereit sind, andere Meinungen und Sichtweisen zu akzeptieren?

Die Demokratie, einst ein lebendiges System der Teilhabe und Mitbestimmung, zeigt Risse. Das deutsche Modell erscheint veraltet und anfällig für Manipulation, während die Schweiz mit ihrer direkten Bürgerbeteiligung wie ein leuchtender Stern am Horizont steht.


Als Künstler stehe ich oft sprachlos angesichts der Veränderungen im zwischenmenschlichen Umgang. Ein Gefühl der Abgeschiedenheit und der Ausgrenzung durchströmt meine Existenz, während mein Recht auf Gerechtigkeit an finanziellen Barrieren scheitert. Wer gegen den Strom schwimmt, wird belächelt, als Aluhutträger, Putinversteher, als Spinner oder Rechts abgestempelt, insbesondere in Zeiten wie der Corona-Pandemie, wo das Hinterfragen der Maßnahmen zu einem gesellschaftlichen Tabu wurde. Wenn man Geimpfte und Ungeimpfte im Jahr 2024 fragt, wie sie zu ihrer damaligen Entscheidung der Impfung stehen, wird man feststellen, dass geimpfte oftmals nicht so gern darüber sprechen oder sagen, jetzt würden sie es nicht mehr tun. Ungeimpfte hingegen brüsten sich eher damit, dagegen gewesen zu sein. Was sagt uns das?


Der Krieg in der Ukraine mahnt uns, dass unsere Hände auch in Blut getränkt sind. Der Westen, die NATO, tragen ihren Teil dazu bei, aus strategischem Eigeninteresse und selbsterhalt der USA. Eine unbequeme Wahrheit, die viele nicht hören wollen, um sich vor den Gewissensbissen zu schützen. Und die wie man sieht warscheinlich in ein paar Punkten nach hinten gegangen ist, siehe Beispiel die BRICS Staaten und das zusammenrücken von CHINA und Russland. Kiesewetter, Strack Zimmermann, andere Politiker und die Medien sind in Deutschland pro Waffenlieferung und die Freiheit Deutschlands oder die Werte des Westens werden in der Ukraine verteidigt.

Wie stehen sie dazu und warum sind sie nicht in dem Verteidigungskrieg wenn sie es genau so sehen?


Es ist Zeit, sich selbst zu hinterfragen, die eigene Offenheit zu überprüfen und sich nicht in einer engen Meinungsfalle gefangen zu nehmen. Die Medienlandschaft sollte vielfältig erkundet werden, um ein umfassendes Bild der Welt zu erhalten. Nur durch Empathie, Respekt und die Bereitschaft, verschiedene Meinungen zu hören, können wir hoffen, dass die Menschheit einen Weg findet, der von Menschlichkeit, Solidarität und gemeinsamen Werten geprägt ist und somit auch die Chance uns als Gesellschaft weiter zu entwickeln. Hört einander zu, es ist wichtig zu verstehen was das, der, die Gegenüber zu sagen hat und die Gefühle und Sichtweisen zu verstehen/zu respektieren. Es würde so vieles einfacher und leichter machen und wir würden uns als Gemeinschaft sicherlich zu einem besseren entwickeln.


Toleranz bedeutet sich mit den Werten anderer auseinander zu setzen.

Es ist ein Zeichen von Stärke!

Mein Wort zum Sonntag

Alexander Palacios

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