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Die Gefahr der kognitiven Konsistenz in den Medien



Erstmal, was ist kognitive Konsistenz?





Theorien zur kognitiven Konsistenz beschäftigen sich mit dem Phänomen, dass Menschen dazu tendieren, ihre Einstellungen und Überzeugungen in Übereinstimmung zu bringen und widersprüchliche Informationen zu vermeiden oder zu reduzieren. Einige wichtige Theorien in diesem Bereich sind:


Festinger's Theorie der kognitiven Dissonanz: Diese Theorie besagt, dass Menschen dazu tendieren, ihre Einstellungen und Überzeugungen in Einklang zu bringen, um kognitive Dissonanz zu reduzieren. Kognitive Dissonanz tritt auf, wenn eine Person widersprüchliche Einstellungen oder Überzeugungen hat oder wenn ihr Verhalten nicht mit ihren Einstellungen oder Überzeugungen übereinstimmt. Die Theorie besagt, dass Menschen bestrebt sind, ihre Einstellungen oder ihr Verhalten zu ändern, um die Dissonanz zu reduzieren.


Heider's Balance Theorie: Diese Theorie besagt, dass Menschen dazu tendieren, ihre Einstellungen und Überzeugungen in ein Gleichgewicht zu bringen, um eine "Balance" herzustellen. Wenn eine Person eine positive Einstellung gegenüber einer anderen Person hat, dann sollte sie auch positive Einstellungen zu Dingen haben, die mit dieser Person in Verbindung stehen. Wenn eine Person jedoch eine negative Einstellung gegenüber einer anderen Person hat, dann sollte sie auch negative Einstellungen zu Dingen haben, die mit dieser Person in Verbindung stehen. Wenn diese Balance gestört ist, dann wird die Person bestrebt sein, sie wiederherzustellen.


Newcomb's Theorie der gegenseitigen Attraktion: Diese Theorie besagt, dass Menschen dazu tendieren, Freunde zu finden, die ähnliche Einstellungen und Überzeugungen haben wie sie selbst. Wenn eine Person jedoch eine Einstellung oder Überzeugung ändert, dann kann dies zu einem Konflikt mit ihren Freunden führen und ihre Beziehungen beeinträchtigen.


Das sind drei Beispiele um den Begriff "kognitive Konsistenz" besser zu verstehen, jetzt zum Thema.



"Warum wir uns von der Einseitigkeit befreien müssen"


Wir leben in einer Zeit, in der die Medien und vor allem das Internet eine enorme Macht haben. Sie können Meinungen bilden, politische Richtungen lenken und uns beeinflussen, wie wir die Welt sehen. Nehmen wir als Beispiel die Talkshows von öffentlich Rechtlichen, sie sind auch ein wichtiger Bestandteil dieser Medienlandschaft vor allem für eine gewisse Altersklasse. Sie haben eine große Reichweite und werden von vielen Menschen regelmäßig gesehen. Doch was passiert, wenn die öffentliche Rechtlichen nicht mehr neutral und offen sind? Was passiert, wenn sie nur noch eine Seite der Geschichte erzählen und andere Meinungen ignorieren?

Die Antwort lautet: kognitive Konsistenz. Dieses Phänomen beschreibt die Tendenz, Informationen so auszuwählen und zu interpretieren, dass sie zu unseren bestehenden Überzeugungen und Annahmen passen. Wir tendieren dazu, nur die Informationen wahrzunehmen, die uns bestätigen, und alle anderen auszublenden. In Talkshows bedeutet dies, dass die gleichen Stimmen und Meinungen immer wieder zu hören sind, während andere Perspektiven ignoriert werden oder in Deutschland sehr oft als rechtsradikal abgestempelt werden.

Das Problem dabei ist, dass kognitive Konsistenz unsere Fähigkeit einschränkt, objektiv und rational zu denken. Wir werden blind für andere Standpunkte und verlieren die Fähigkeit, unsere eigenen Überzeugungen kritisch zu hinterfragen. In Talkshows kann dies dazu führen, dass wir nur noch einseitige Meinungen hören und uns nicht mehr wirklich mit anderen Standpunkten auseinandersetzen.

Das ist eine gefährliche Entwicklung, denn eine Gesellschaft, die nur noch eine Seite der Geschichte hört, wird immer weiter polarisiert. Wir müssen uns von der Einseitigkeit befreien und uns wieder für andere Perspektiven öffnen. Nur so können wir eine informierte und demokratische Gesellschaft aufrechterhalten. Als Künstler habe ich die Möglichkeit, über solche Themen zu sprechen und kann versuchen die Menschen aufzufordern sich für andere Perspektiven zu öffnen. Wir müssen uns bemühen, eine informierte und demokratische Gesellschaft aufrechtzuerhalten, indem wir uns mit verschiedenen Meinungen auseinandersetzen und uns nicht von einseitigen Berichten beeinflussen lassen.

In diesem Sinne sollten wir uns alle daran erinnern, dass wir unsere eigene kognitive Konsistenz überwinden und unsere Meinungen und Überzeugungen kritisch hinterfragen müssen. Nur so können wir eine offene und informierte Gesellschaft aufrechterhalten, in der unterschiedliche Meinungen gehört und respektiert werden.


Ein Beispiel für die kognitive Konsistenz in den Medien ist die Berichterstattung über die COVID-19-Pandemie. Während einige Medien in Deutschland eher skeptisch gegenüber den Maßnahmen zur Eindämmung des Virus waren, berichteten andere Medien sehr positiv und als einzig richtigen Weg darüber. Diese Uneinheitlichkeit in der Berichterstattung führte dazu, dass die Menschen nur noch die Nachrichten hörten und lasen, die ihrer eigenen Meinung entsprachen. Dies trägt dazu bei, dass sich Meinungen verhärten und eine sachliche Diskussion über die geeigneten Maßnahmen immer schwieriger wird und die Menschen eher auseinander treibt, als in so einer Phase zusammen bringt.


Ein weiteres Beispiel ist die Berichterstattung über die Konflikte zwischen der Ukraine und Russland. In den Medien werden oft nur die Perspektiven der jeweiligen Konfliktparteien dargestellt (schwarz oder weiss), ohne dass andere Stimmen zu Wort kommen. Dies führt zu einer einseitigen Berichterstattung und einer Verstärkung der bereits bestehenden Vorurteile und Stereotypen.


Auch im Kunstmarkt gibt es Beispiele für kognitive Konsistenz. So neigen einige Kunstmagazine dazu, nur über etablierte Künstler und deren Werke zu berichten, während unbekanntere Künstler und ihre Werke oft nicht berücksichtigt werden. Dies trägt dazu bei, dass sich bestimmte Kunstströmungen und Künstler immer weiter etablieren und andere in den Hintergrund geraten.


Um dieser kognitiven Konsistenz entgegenzuwirken, müssen wir uns bemühen, uns mit verschiedenen Meinungen und Perspektiven auseinanderzusetzen. Wir sollten uns bemühen, Nachrichten aus verschiedenen Quellen zu beziehen und uns nicht auf eine einzige Meinung zu verlassen. Reisen in andere Länder und die Auseinandersetzung mit Geschichte und Kultur können für viele Themen auch sehr hilfreich sein und die Sichtweisen öffnen.


Nur so können wir eine offene und informierte Gesellschaft aufrechterhalten, in der unterschiedliche Meinungen gehört und respektiert werden


Liebe Grüsse

Alexander Palacios

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