Inspiration oder Eigensinn
- info930328
- 30. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Okt.
Als Künstler sehe ich meine Aufgabe darin, Menschen zum Nachdenken anzuregen, sie zu inspirieren und Perspektiven zu öffnen, die im Alltag oft durch so viele Einflüsse, auf Grund von Erfahrungen, Social Media etc. verborgen bleiben. Kunst lebt vom Dialog, von Reibung, von der Bereitschaft, Fragen zu stellen und sich von neuen Antworten überraschen zu lassen auch wenn sie nicht der eigenen Moral und den Werten entsprechen.

In den letzten Jahren habe ich jedoch beobachten müssen, wie sich die Meinungskorridore verengen. Wer nicht sofort und eindeutig einer Seite zugeordnet werden kann, wird gedrängt, abgestempelt, ausgegrenzt. Neutralität oder das ehrliche Suchen nach Wahrheit scheint kaum noch Raum zu haben, selbst Neutralität wurde in der einen oder anderen politischen Diskussion in den Medien der Schweiz als Handlung ausgelegt.
Gesetzlich darf man bezüglich Meinungsfreiheit alles sagen, in der Realität allerdings verliert man an Ansehen, Aufträge, an Bekanntschaften, man wird an den Rand gestellt, nicht, weil man gegen etwas ist, sondern weil man wagt, nicht sofort für oder gegen zu sein was gerade von der Allgemeinheit als richtig gesehen wird.
Überspitzt formuliert, empfinde ich das als gefährlich. Denn ohne die Offenheit, Dinge neu zu betrachten, können wir uns als Gesellschaft nicht weiterentwickeln. Wer nur auf der Couch liegenbleiben will, mag es bequem haben aber verzichtet auf das Abenteuer des Wachsens und die Realität wird auch diese Personen früher oder später einholen.
Gerade Künstler wissen: Wir müssen an das Gute glauben. Es ist unser innerer Motor, der uns antreibt, trotz Widerständen die Schönheit und die Hoffnung zu den Menschen zu tragen. Wir sind angewiesen auf die Menschen, die den Mut haben, uns zu unterstützen, die nicht in Bequemlichkeit verharren, sondern Veränderung und Innovation begrüssen.
Wenn wir als Gesellschaft das verlernen, sind wir zum Scheitern verurteilt. Doch wenn wir das Gute in uns wachhalten, entsteht aus Kunst mehr als nur ein Bild, Skulptur, ein Statement oder ein Werk es entsteht Bewegung, Zukunft und die Chance, gemeinsam weiterzugehen.
Liebe Grüsse
Alexander Palacios



















































Kommentare